Kartenakzeptanz im Handel: Neue Debitkarten sorgen für Probleme
Der Handelsverband Deutschland (HDE) kritisiert, dass Karteninhaber bei der Zusendung ihrer neu gestalteten Standardkarte zum Bankkonto offenbar nicht vollständig informiert werden.
Immer mehr Banken geben ihren Kunden eine Debitkarte für ihr Konto aus, die ausschließlich ein globales Zahlungssystem wie Visa oder Mastercard enthält.
Dies führt zu Problemen im stationären Handel, da nicht alle Händler diese globalen Kartensysteme akzeptieren.
„Die meisten Händlerinnen und Händler setzen nach wie vor auf das bewährte girocard-System der Deutschen Kreditwirtschaft. Dennoch geben einige Institute ihren Kunden Karten an die Hand, ohne bekannte Problematiken anzusprechen und lassen sie mit entstehenden Problemen allein“, kritisierte Ulrich Binnebößel, HDE-Abteilungsleiter Zahlungsverkehr.
Dabei wissen die Kreditinstitute, wie der HDE betont, sehr genau um die aktuelle Situation der Kartenakzeptanz im Handel.
„Im stationären Handel gibt es heutzutage eine sehr hohe Ausstattung mit Zahlungsterminals. Beinahe alle stationären Terminals akzeptieren dabei die girocard. Dass einige Händler die globalen Kartensysteme aus Kostengründen nicht akzeptieren, muss auch den Banken bekannt sein. Dennoch setzen einige Institute auf eine Karte, die ihren Kunden nicht die volle Handlungsfreiheit gibt“, so Binnebößel weiter.
Beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) gingen nach einem Verbraucheraufruf 1.745 Problemschilderungen von Debitkarten-Besitzern ein. Die Verbraucher melden Probleme bei der Akzeptanz in Geschäften, im Hotel, beim Erhalt von Bargeld an der Ladenkasse und im Ausland.
Die geschilderten Probleme hängen nach Ansicht des vzbv teilweise mit den schlechten oder unzureichenden Informationen der kartenausgebenden Banken zusammen. Diese führen dazu, dass Kunden Leistungen von ihren Karten erwarten, die diese nicht erfüllen.
Nicht nur die Beschwerden von Debitkarten-Inhabern auch die Kosten der Kartenzahlung haben im stationären Handel in den letzten Monaten stark zu genommen.
Nach Angaben des HDE sei dieser mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf die zunehmende Anzahl von Debitkarten globaler Anbieter zurückzuführen.
Die Akzeptanz einer Debitkarte der globalen Anbieter kann für den Handel bis zu viermal höhere Kosten verursachen als die Akzeptanz von einer girocard.
Zudem bedeutet, wie der HDE weiter ausführt, die Akzeptanz von Debitkarten, dass gleichzeitig auch Kreditkarten dieser Anbieter akzeptiert werden müssen, was mit noch höheren Kosten verbunden sein kann.
„Grund genug für einige Händlerinnen und Händler, sich gegen eine Akzeptanz zu entscheiden“, betonte Binnebößel.
Als Lösung des Problems schlägt der HDE vor, den Kontoinhabern eine so genannte Co-Branding-Karte auszugeben.
Diese Karte enthält neben der girocard-Funktion ein weiteres System der US-Anbieter.
„Die meisten Banken aus dem Sparkassen- und Volksbankenbereich haben sich für diese kundenfreundliche Variante entschieden. Andere Banken müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sie dies nicht tun“, fügte Binnebößel hinzu.
Quelle:
Handelsverband Deutschland – HDE e.V.
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
10969 Berlin
Die letzten Artikel
Fußverkehr in Zweibrücken – Fortsetzung des Fußverkehrs-Checks mit einer öffentlichen Begehung
Zweibrücken. Als eine von zehn Kommunen nimmt die Stadt Zweibrücken in diesem Jahr an den Fußverkehrs-Checks Rheinland-Pfalz teil. Unter dem Motto „Schritt für Schritt zu attraktiven Ortszentren“ wird der Fußverkehr in Zweibrücken gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, der Politik und der Verwaltung genau unter die Lupe genommen. Der erste Beteiligungsbaustein war der gut besuchte Auftaktworkshop im Mai. Nun geht der Fußverkehrs-Check mit zwei Begehungen in die nächste Runde. Die erste Begehung in der Umgebung der Innenstadt führt über die Landauer Straße, entlang des Bleicherbachs, über die Saarlandstraße zur Rosengartenstraße. Von dort geht es über die Gutenbergstraße und den Schlossplatz bis
Deutscher Schuhmarkt 2024 mit leichtem Umsatzrückgang
Deutscher Schuhmarkt. Die andauernden globalen Krisen sowie die anhaltend hohe Inflation führen weiterhin zu einer spürbaren Konsumzurückhaltung unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland. Dies bestätigt auch der aktuelle „Branchenbericht Schuhe 2025“ des IFH KÖLN in Zusammenarbeit mit der BBE Handelsberatung. Leichter Umsatzrückgang Demnach musste der deutsche Schuhmarkt im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Umsatzrückgang von 0,9 Prozent hinnehmen. Das Marktvolumen lag damit bei insgesamt 9,5 Milliarden Euro. Für das kommende Jahr prognostizieren die Marktexperten von IFH und BBE keine wesentliche Erholung: Auch 2025 dürfte der Umsatz weitgehend stagnieren und sich auf ähnlichem Niveau wie 2024 bewegen.
Konjunkturbarometer Großhandel – Entwicklung im ersten Quartal 2025
Konjunkturbarometer Großhandel. Die wirtschaftliche Lage im Großhandel bleibt verhalten. Zwar konnten die Umsätze im März 2025 das Vorjahresniveau übertreffen, nachdem sie im Februar noch darunter lagen. Im März stieg der nominale Umsatz um 2,4 Prozent, der reale um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf das gesamte erste Quartal 2025 bezogen ergibt sich ein nominales Umsatzplus von 1,4 Prozent, real lag der Zuwachs bei 1,1 Prozent. Diese insgesamt schwache Entwicklung – gerade im Großhandel als wichtigem Frühindikator – signalisiert, dass die wirtschaftliche Schwäche in Deutschland weiterhin anhält. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung senkte seine Frühjahrsprognose für das Wachstum 2025 von 0,4 auf