Tarifverhandlungen im Einzelhandel in Rheinland-Pfalz ausgesetzt
Nach erfolglosen 6 Verhandlungsrunden, und keinerlei Bewegung auf Seiten ver.di, obwohl zuletzt Steigerungen von über 10 Prozent angeboten wurden, ist die Sinnhaftigkeit weiterer Verhandlungen zurzeit nicht gegeben.
Die Arbeitgeber hatten bereits zum Verhandlungsauftakt ein Angebot gemacht. Zudem hatten die Handelsverbände ihren tarifgebundenen Mitgliedern die Anhebung der Tarifentgelte in Höhe von 5,3 Prozent im Wege einer „freiwilligen Vorweganhebung“ empfohlen.
Zuletzt wurde bei einer 24-monatigen Laufzeit eine Anhebung der Tarifentgelte von mindestens 10 Prozent in zwei Stufen, bei einem Mindeststundenlohn von 13 Euro, sowie zusätzlich eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 750 Euro angeboten. Mit diesem nochmals verbesserten Angebot der Arbeitgeber war nunmehr die Schmerzgrenze in der Branche maximal ausgereizt. Aber auch dieses Angebot wurde von ver.di-Kommissionen abgelehnt.
„Die Verweigerungshaltung der Gewerkschaft tatsächlich zu verhandeln, prägte bisher diese Tarifrunde. Bis heute hat ver.di keinen einzigen eigenen Lösungsvorschlag vorgebracht. Die Gewerkschaft hat scheinbar die Verhandlungen nicht für das Ausloten von Einigungszonen, sondern allein für die Mobilisierung im Arbeitskampf genutzt.“, so Nelly Gerig, Verhandlungsführerin der Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz.
„Wir haben in den Verhandlungen mehr als deutlich gemacht, dass die gestellten Forderungen von vielen Unternehmen nicht leistbar sind, und ein starres Festhalten daran nicht zielführend ist.“, so Thomas Scherer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Rheinland-Pfalz. Scherer hatte dies ausdrücklich in einer Verhandlungsrunde erwähnt, ebenso, dass bei einem Überschreiten der bereits von Arbeitgeberseite gemachten Angebote Betriebsschließungen drohen würden. „Zudem riskiert die Gewerkschaft mit ihrer Haltung das Ende des Flächentarifvertrages.“, so Scherer weiter.
All dies konnte aber die Gewerkschaft nicht zu tatsächlichen Verhandlungen bewegen.
„Durch die von der Gewerkschaft gewählte „Nichtverhandlung“ hat diese ihren Mitgliedern und den Arbeitnehmern in Rheinland-Pfalz, aber auch sonst im Einzelhandel in der Republik, einen echten Bärendienst erwiesen.“, so Nelly Gerig.
Die Handelsverbände hoffen nun auf ein Spitzengespräch, um die verfahrene Situation aufzulösen. Sollte in den vom HDE angeregten Gesprächen keine schnelle Lösung des Tarifkonflikts gelingen, erhalten die Arbeitgeber bei eventueller Fortsetzung der Verhandlungen in 2024 das letzte Angebot nicht weiter aufrecht.
Nun gehe es darum, in den nächsten Wochen schnell zu einer für die Branche noch tragfähigen Lösung zu kommen.
Quelle:
Handelsverband Rheinland-Pfalz
Ludwigsstraße 7
55116 Mainz
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