Stabile Wirtschaftslage dank gutem Branchenmix
Kaiserslautern. OB Kimmel und Landrat Leßmeister blicken auf Wirtschaftsjahr 2024 zurück: Trotz einer bundesweit schwierigen Wirtschaftslage steht Kaiserslautern ökonomisch noch gut da. Das betonte Oberbürgermeisterin Beate Kimmel bei der Jahres-Pressekonferenz der Wirtschaftsförderung Stadt und Landkreis Kaiserslautern (WFK), gemeinsam mit Landrat Ralf Leßmeister und dem Geschäftsführer der WFK Philip Pongratz.
„Wir versuchen, uns als das kleine gallische Dorf gegen die allgemeine Entwicklung zu stemmen. Und das gelingt. Die Kaiserslauterer Wirtschaft ist sehr krisenfest aufgestellt“, freute sich die Oberbürgermeisterin über stabile Wirtschaftsdaten. Als positive Entwicklungen erwähnte sie besonders die Fortschritte auf dem Pfaff-Areal und die bevorstehende Eröffnung des „42“ in der Eisenbahnstraße. Gleichwohl gebe es auch in Kaiserslautern Probleme, so etwa im Einzelhandel. Auch sei ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen, bei gleichzeitigem Fachkräftemangel. „Wie bringen wir die Bedarfe der Unternehmen mit dem Angebot an Arbeitskräften zusammen?“ skizzierte sie eine der zentralen Fragen.
Wie Geschäftsführer Pongratz erläuterte, sei trotz gestiegener Arbeitslosenzahlen die Zahl der Arbeitsplätze in der Stadt gegenüber 2023 sogar leicht gestiegen – was als wichtige Kennziffer die robuste wirtschaftliche Situation verdeutliche. Überhaupt habe die Region Kaiserslautern den Strukturwandel im bundesweiten Vergleich sehr gut hinbekommen. Der Branchenmix aus Industrie, Hightech-Szene und Wissenschaft schütze vor Erschütterungen. Signal einer insgesamt schwierigen Lage sei wiederum das signifikant rückläufige Interesse von Firmen an Betriebserweiterungen, Umsiedlungen oder Förderung.
Dass es in der Stadt ohnehin praktisch keine verfügbaren Gewerbeflächen mehr gibt, ist seit Jahren bekannt. Gemeinsam mit dem Landkreis soll daher ein Zweckverband zur gemeinsamen Flächenentwicklung gegründet werden. Auch da wurden 2024 wichtige Hürden genommen, viele Befindlichkeiten aufgelöst, wie OB und Landrat berichteten. 2025 soll durch weitere Entscheide im Regionalausschuss sowie in Kreistag und Stadtrat der Zweckverband schnellstmöglich ins Leben gerufen werden, inklusive einer Verbandsordnung und einem Gesellschaftervertrag.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft ist zentraler Ansprechpartner bei Standortangelegenheiten und Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie berät alle Unternehmen, die in Kaiserslautern neu ansiedeln, umsiedeln oder expandieren wollen. Die Firmen – egal ob Startup oder etabliertes Unternehmen – profitieren von der umfassenden Beratung und Hilfe bei allen Fragen der Standortwahl, von der Grundstückssuche über die Planung bis hin zur Baugenehmigung und Realisierung. Den Aufsichtsratsvorsitz haben im jährlichen Wechsel Landrat und OB inne, in diesem Jahr Beate Kimmel. Die alleinige Geschäftsführung liegt nach dem Ausscheiden von Stefan Weiler aktuell allein bei Philip Pongratz, unterstützt von Prokurist Tim Littig. Organisiert von der WFK besuchen Landrat und OB jährlich immer mehrere ortsansässige Unternehmen. So war Beate Kimmel 2024 bei Wasem, Freudenberg, Fuchs Lubricants und Corning zu Gast.
Batteriezellwerk in Warteposition
Im Rahmen der Pressekonferenz beantwortete OB Kimmel auch eine Frage nach dem aktuellen Stand rund um das geplante ACC-Batteriezellwerk. Auf allen Ebenen – das gelte für ACC ebenso wie für Stadt, Land und Bund – nehme sie auch weiterhin den großen Wunsch wahr, das Werk zu realisieren. Allerdings sammle man seitens ACC aktuell noch Erfahrungen mit dem bereits gebauten Schwesterwerk in Frankreich sowie einem Erweiterungsblock. Entwickle sich das alles gut, schaue man vermutlich ab Herbst auf Kaiserslautern. Man habe weiterhin das klare Signal, dass das Werk, so es denn in Deutschland gebaut werde, in Kaiserslautern entstehen solle. Der Standort sei, so Kimmel, aufgrund seiner Lage und des vorhandenen Knowhows prädestiniert dafür.
(Text: Pressestelle Stadt Kaiserslautern/hv/cb; Foto: Stadt Kaiserslautern)
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